Der Bundesverband Bürgerinitiativen Tiefe Geothermie eV
Unsere Philosophie
Der länderübergreifende Bundesverband Bürgerinitiativen Tiefe Geothermie unterstützt und koordiniert die Belange und setzt sich für die Bürgerinitiativen und Interessengemeinschaften in den einzelnen Bundesländern ein und vermittelt neue Impulse.
Es bedarf eines gewissenhaften Gegenpols zu den Aussagen der Lobbyisten, damit auch die Politik nicht nur eine Seite vernimmt, sondern die praktischen Erfahrungen der Bürger oder aber auch deren berechtigte Bedenken bei Entscheidungen mit einbezieht. Der Bundesverband setzt sich dafür ein, dass die Gefahren und Risiken der Tiefengeothermie kritisch hinterfragt werden, um vorschnelle Fehlentscheidungen zu verhindern. Dabei zählt die Aufklärung der Bürger, der Öffentlichkeit, aber auch der Politik und der Behörden unter Einbeziehung von Bürgerinitiativen, Interessengemeinschaften und des Bundesverbandes zu einer der wichtigsten Aufgaben.
Tiefengeothermieprojekte im Oberrheingraben führen und führen immer wieder zu Erdbeben und damit zu Gebäudeschäden, zu Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche, Lärm, Störfällen und Umweltproblemen. Es entstehen schwere Eingriffe in die natürliche Landschaft, in Wasserschutzgebiete, Vogelschutz- und FFH-Schutzgebiete.
Unser wichtigstes Gut – das Wasser – gilt es zu schützen
Der Oberrheingraben
Der Oberrheingraben entstand vor über 50 Mio. Jahre und hat eine Fläche von 10.612,8 km³. Mit einem Volumen von ca. 45 Milliarden m³ ist das Oberrhein Aquifer einer der bedeutendsten Grundwasserleiter Mitteleuropas. Er deckt zwischen Basel und Rastatt drei Viertel des Trinkwasserbedarfs der Bevölkerung = über 3 Mio. Menschen im Elsass und Baden Württemberg. Er deckt mehr als die Hälfte des Bedarfs des von der lokalen Industrie benötigten Wassers.
Die Trink- und Brauchwasserentnahme für Industrie und Landwirtschaft beträgt ca. 0,5 Mio. m³ / Jahr.
Der Oberrheingraben ist ein anerkanntes tektonisch aktives Gebiet. Er ist dicht besiedelt und hat kritische Infrastrukturen. Der Untergrund ist nicht mit den Verhältnissen des norddeutschen Beckens oder des Molassebeckens zu vergleichen. Der Oberrheingraben bietet unzähligen Naturschutz-, Vogelschutz-, Wasserschutzgebieten Lebensraum.
Zu den für hydrogeothermische Nutzungen interessantesten Regionen in Deutschland zählt neben dem Norddeutschen Becken und dem Süddeutschen Molassebecken der Oberrheingraben. Hier beaufsichtigen die tiefen Untergrundreservoirs mit heißen Wässern, deren Temperaturen für die Wärmenutzung sperren. Dem gegenüber stehen die unzähligen Risiken durch die Tiefengeothermie.
Eine Grundwasserverunreinigung hatte unvorstellbare Folgen für die Trinkwasserversorgung. Welche Risiken und Gefahren gehen mit den vielen angedachten Anlagen einher, die dicht beieinander im Oberrheingraben errichtet werden sollen? Welche Auswirkungen auf den Untergrund sind zu erwarten? Diese Fragen können zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden, Wissenschaftler warnen jedoch davor.
Wasser und Klimawandel: Unser wichtigstes Gut – das Wasser – gilt es zu schützen.
Wir reden oft über Wassermangel und drohende Wasserkonflikte, aber zu wenig darüber, dass Wasser Teil der Lösung der Klimakrise ist. Effektive Bewirtschaftung von Wasser trägt zu Klimaschutz und wirksamer Anpassung an den Klimawandel bei. Wir müssen Wasser effizienter nutzen, unnötige Wassernutzung und Wasserverluste vermeiden.
Der Schutz des größten Grundwasserreservoirs in Europa hat einen weiten Stellenwert
wie der Ausbau erneuerbarer Energien – denn ohne Wasser bedeutet kein Leben….